Starker Partner für praxisnahe Berufsorientierung

Greselius-Gymnasium und Niels-Stensen-Kliniken Bramsche unterzeichnen Kooperationsvertrag

Bramsche. Rund 330 Ausbildungsberufe und 17.000 Studiengänge stehen Abiturientinnen und Abiturienten offen. Sich rasch wandelnde Berufsbilder, neu geschaffene Studiengänge und eine Vielzahl von Möglichkeiten, Ausbildung und Studium zu kombinieren, machen die Berufswahl nicht leichter. „Qualifizierte Berufsorientierung ist deshalb für Gymnasien heute ein Muss“, so die Leiterin des Greselius-Gymnasiums Bramsche. Sie setze dabei mit ihrem pädagogischen Team auch auf praxisorientierte Unternehmenskooperationen, schilderte Barbara Bolz bei der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrags mit den Niels-Stensen-Kliniken Bramsche. Begleitet wird die neue Zusammenarbeit von der Servicestelle Schule-Wirtschaft der MaßArbeit.

Das Klinikum in Bramsche ist Teil der Niels-Stensen-Kliniken GmbH. Die Gesellschaft ist unter anderem Trägerin von sechs somatischen Krankenhäusern, mehreren Fachkliniken und eines Bildungszentrums für Berufe im Gesundheitswesen in der Region Osnabrück-Emsland. „Wir sind ein starker Partner, um Jugendlichen die Vielfalt der Berufsbilder im Gesundheitsbereich nahezubringen“, sagte Marlies Herzog, Pflegedirektorin der Niels-Stensen-Klinik Bramsche, bei der Unterzeichnung. Sie erlebe, dass die Bewerberzahlen Jahr für Jahr zurückgingen: „Mit den Praxisprojekten der Kooperation haben wir die Möglichkeit, frühzeitig potenzielle Auszubildende oder dual Studierende im Pflegebereich für uns zu begeistern.“

„Das sind spannende Arbeitsfelder, die die Gymnasiasten in den verschiedenen Projekten künftig hautnah erleben können“, so MaßArbeit-Vorstand Lars Hellmers. Gerade die Gesundheitsberufe seien vom Fachkräftemangel besonders betroffen, betonte der Vorstand der kommunalen Arbeitsvermittlung: „Hier frühzeitig Praxiserfahrungen möglich zu machen und das Interesse zu fördern, ist deshalb entscheidend.“ Davon ist auch Katja Bielefeld, Servicestelle Schule-Wirtschaft, überzeugt. „Ich freue mich besonders darüber, mit welcher Begeisterung Schule und Klinik die gemeinsamen Projekte angehen wollen.“ Am Greselius-Gymnasium werde außerdem an der Vielzahl der praxisbezogenen Projekte eindrucksvoll deutlich, dass die Studien- und Berufsorientierung hier gute Tradition sei.

Beispiele für das durchdachte Konzept vom Jahrgang 5 bis zum Jahrgang 12 zeigten Sabine Neudorf-Stoltenberg, Beauftragte für Berufs- und Studienorientierung, und Markus Weisbrich, Fachbereichsleiter Politik sowie Fachberater Berufsorientierung der Regionalen Landesämter für Schule und Bildung für Gymnasien der Stadt Osnabrück, auf: In den Klassen fünf bis sieben würden bereits Aspekte der Berufswelt in den Unterricht einbezogen. In den höheren Jahrgängen stehe dann das Entdecken der Berufs- und Studienwelt sowie das Erkunden der eigenen Stärken und Interessen fächerübergreifend, aber auch in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, im Fokus.

Praktika in den Jahrgängen neun und elf sowie Orientierungswochen in den Jahrgängen zehn und zwölf sorgten für praktische Einblicke. Außerdem arbeite das Gymnasium eng mit Universität und der Hochschule Osnabrück zusammen. „Von der neuen Partnerschaft mit den Kliniken erhoffe ich mir, auch Jugendliche für medizinische Berufe zu begeistern, die sich diese Ziele bisher nicht zugetraut haben“, sagte Sabine Neudorf-Stoltenberg.  Die jetzt geschlossene Kooperation zeige, dass das Gymnasium des 21.Jahrhunderts weit weg davon sei, sich in seiner Arbeit zu stark auf kommende Studenten zu fokussieren, betonte Markus Weisbrich.

Bildunterschrift:

Freuen sich auf die neue Zusammenarbeit (von links): Barbara Bolz, Schulleiterin des Greselius-Gymnasiums Bramsche, Katja Bielefeld von der Servicestelle Schule-Wirtschaft der MaßArbeit, MaßArbeit-Vorstand Lars Hellmers, Markus Weisbrich, Fachbereichsleiter Politik und Fachberater Berufsorientierung der Regionalen Landesämter für Schule und Bildung für Gymnasien der Stadt Osnabrück, sowie Marlies Herzog, Pflegedirektorin der Niels-Stensen-Klinik Bramsche. Es fehlt Sabine Neudorf-Stoltenberg, Beauftragte für Berufs- und Studienorientierung.

Foto: MaßArbeit / Uwe Lewandowski